Reiseziel Vietnam
Sein Image als ehemaliges Kriegsgebiet hat Vietnam bereits seit vielen Jahren in jenes eines erlebenswerten exotischen Reisezieles wandeln können. Einen Vergleich mit anderen Urlaubsregionen Südostasiens braucht dieses Land mit seiner offenen und freundlichen Bevölkerung keineswegs zu scheuen.
Lang gestreckt am Südchinesischen Meer grenzt Vietnam im Norden an China und im Westen an Laos und Kambodscha. Flächenmäßig entspricht es etwa der Ausdehnung Deutschlands, auch die Einwohnerzahl liegt nur wenig höher.
Teekennern wird das Hochland von Yünnan im Norden ein Begriff sein, etwas südlich davon um Hanoi liegt das fruchtbare Delta des Roten Flusses, ganz im Süden bei Saigon das ebenfalls fruchtbare Gebiet des Mekong-Deltas. Das Land zwischen diesen beiden landwirtschaftlichen Hauptanbaugebieten ist weniger fruchtbarer und von Gebirgen und Wäldern durchzogen. Es wird hierzu gern der Vergleich einer „Bambusstange mit den zwei Reisschalen“ gezogen, wobei touristisch gesehen aber auch die „Bambusstange“ mit Sehenswürdigkeiten aufwartet.
Es überrascht nicht, dass dieses schmale in Nord-Süd-Richtung ausgestreckte Land kein einheitliches Klima aufweist. Während im Norden tropisches Wechsel-Klima vorherrscht – kühl von November bis zum April, heiß von Mai bis in den Oktober hinein, so ist der Süden ganzjährig typisch tropisch – auch während November bis Januar kaum kühler und mit einer Regenzeit in den Monaten Mai bis Oktober. Der sogenannte Wolkenpass bei Đà Nẵng bildet die Wetterscheide.
Es empfiehlt sich, Vietnam auf einer organisierten Gruppenreise kennenzulernen. Im Gegensatz zu beispielsweise Thailand, das neben Rundreisen auch vielfältige Möglichkeiten für einen Badeurlaub bietet, ist Vietnam hauptsächlich ein Rundreiseziel, für das sich ein Badeurlaub eher als Ergänzung anbietet. Neben den großen jahrzehntelang etablierten Studienreiseveranstaltern haben immer mehr kleinere und individuellere Reiseunternehmen Vietnam-Rundreisen im Programm, welche sich hinter ihren großen Kollegen nicht zu verstecken brauchen. Häufig stehen diese Reisen dazu unter dem Aspekt eines nachhaltigen Tourismus.
Zahlreiche Reiserouten führen in zwei oder drei Wochen entweder durch das gesamte Land oder haben den jeweiligen Schwerpunkt Nordvietnam oder Südvietnam zum Thema. Neben Reisen mit dem Hauptanliegen der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten Vietnams lassen sich auch Fotoreisen, kulinarisch inspirierte Reisen oder Radtouren buchen. Besonders spannend sind Reiseangebote, in die direkte Kontakte mit der Bevölkerung eingebunden sind: zum Beispiel der Besuch einer Bauernfamilie oder gemeinsames Kochen mit der Ergründung, inwieweit die Verwendung bestimmter Produkte aus einer gesunden Ernährung sogar heilsame Medizin werden lässt. Aber auch so ergeben sich leicht Kontakte zu den Einwohnern wie beim Fahrradfahren, das auch bei den Vietnamesen ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist.
Auf einem Spaziergang durch Saigon lässt es sich herrlich treiben durch eine tropische Exotik voller Farben und Gerüche. Irgendwo ist immer gerade Markt. Es ist erstaunlich, was dort alles angeboten wird. Der Fotoapparat sollte nicht fehlen sowie zusätzlich ein spezieller Blick dafür, wie el Kunst sogar in der Struktur eines Gemüses oder eines Korbes stecken kann. Noch immer sind alte Bauten im westlichen Stil zu finden, die an Vietnams französische Kolonialzeit erinnern.
In einem Zug von Saigon nach Hanoi zu fahren ist zwar möglich, aber schöner ist es, sich zwischendurch immer wieder genug Zeit für die Sehenswürdigkeiten am Weg zu nehmen.
Das Mekong-Delta lockt zum Erforschen und ein Ausflug zu den Vietkong-Höhlen bei Cu Chi. Die historische Stadt Hội An am Südchinesischen Meer liegt ganz in der Nähe von Mỹ Sơn, einer zum Weltkulturerbe erklärten Ruinenstadt. Ebenfalls nicht weit entfernt gleich bei den Marmorbergen und dem bereits erwähnten Wolkenpass liegt die bekannte ehemalige Kaiserstadt Hue mit ihrer Zitadelle. Die Thien-Mu-Pagode und Kaisergräber folgen als nächste Highlights auf dem Weg nach Norden.
Nach einer Bootsfahrt auf dem Parfüm-Fluss geht es per Nachtzug zum letzten Besichtigungspunkt Hanoi. Die Altstadt lädt zu einem ausgiebigen Bummel ein. Für den Abend ist der Besuch eines Wasserpuppentheaters ein unvergessliches Erlebnis.
Vietnam konnte schon viele Gäste so begeistern, dass sie wiedergekommen sind.