Vietnam Reisebericht: Von Hanoi nach Saigon
Vietnam Reisebericht einer Tour von Hanoi bis Saigon mit Zwischenzielen in Danang, Hoi An, Nha Trang und Dalat. Dies ist die Route gewesen, die ich vom Norden, angefangen in Hanoi bis zum Süden nach Saigon zurückgelegt habe. Halong Bay und Mekong Delta sind hier nicht eingezeichnet. Halong Bay ist im Norden bei Hanoi und das Mekong Delta ist im Süden bei Saigon. Und nun hoffentlich viel Spaß mit meinem Reisebericht.
1. Tag Hanoi
Die Nacht in Bangkok bin ich wachgeblieben, da der Flieger nach Hanoi schon um 6:45 Uhr ging (CheckIn 4:45). Entsprechend übernächtigt bin ich in Hanoi angekommen.
Das Hotel ist wirklich sehr schön und ideal mitten in der Altstadt gelegen. Kommt man raus, ist man mitten in Trubel. Auch das Zimmer ist ok. Ist zwar was dunkel, da das Fenster nur in einen Innenhof rausgeht, dafür aber absolut ruhig, trotz der Lage.

Blick von der Dachterasse des Hotels Serenade in Hanoi
Also kurz ein wenig Gepäck ausgepackt und erst einmal nen Kaffee in der Stadt trinken. Hierbei stelle ich schnell fest, dass die Vietnamesen durch ein höfliches Kopfschütteln mit dem Worten „Thank You“ begleitet anscheinend erst recht dadurch animiert werden noch penetranter zu werden. Also gehe ich nach einigen Minuten nur noch wortlos mit gesenktem Kopf an ihnen vorbei.
Der Verkehr in Hanoi ist wirklich beeindruckend. Und noch beeindruckender ist es, mit welcher Gelassenheit die Vietnamesen eine Strasse überqueren während gleichzeitig hunderte von Mopeds an ihnen vorbeifahren. Ich gucke mir das einige Zeit an und bin, nachdem plötzlich 6 Vietnamesen um mich rumstehen und mir etwas verkaufen wollen, gezwungen, nun auch die Strasse zu überqueren, um den Jungs zu entkommen. Klappt auch alles besser als gedacht und nach dem zweiten oder dritten mal geht man schon ganz cool über die Strasse.
Dann endlich ein Cafe. Kaum sitze ich dort kommt ein junger Vietnamese mit Badelatschen in der Hand auf mich zu und zeigt auf meine Schuhe. Ich verstehe schnell, dass man in diesem Kaffee wohl die Schuhe vor dem Laden auszieht. Also ziehe ich die Schuhe aus und übergebe sie dem freundlichen Vietnamesen. Anschließend bemerke ich, dass alle in dem Cafe ihre Schuhe noch anhaben. Da kommt der Junge auch schon zurück mit meinen Schuhen. Nun begreife ich langsam, dass er meine Schuhe gewaschen hat bzw. angefeuchtet hat, denn die Schuhe waren nagelneu. Für diesen Dienst will er nun 100.000 Dong (ca. 3 Euro) haben. Nach zähen Verhandlungen einigen wir uns auf 30.000 Dong. Der Cafebesitzer meint anschließend noch, mehr als 10.000 hätte ich nicht geben sollen. Hätte er auch mal während der Verhandlung sagen können. Diese Masche war bei den 70 Möglichkeiten der Touristenabzocke leider nicht dabei. Ärgerlich.
Danach erst einmal was essen in dem Restaurant, was mir in der Agentur empfohlen wurde. Ich esse nicht viel und sage der Kellnerin „Was too much“. Bestelle aber schnell noch einen Obstteller hinterher. Das Fleisch ist gewöhnungsbedürftig.

Essen Hanoi
Dann zurück ins Hotel, um erst einmal meine Wäsche in die Hotelreinigung zu bringen. Um 16 Uhr bin ich dann ins Bett, um bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen.
Bin nun natürlich hellwach, was aber auch nicht verkehrt ist, da nur am Wochenende der berühmte Nachtmarkt genau in der Straße vor dem Hotel stattfindet. Dusche kurz und raus auf den Nachtmarkt. Ansich alles wie am Tag. Nur noch mehr Verkaufsbuden und nun alles hell beleuchtet. Renne also ne Stunde über den Markt und mache einige Fotos. Anschließend zurück ins Hotel und wieder schlafen.

2. Tag Hanoi
Schlafe bis 12 Uhr, nur unterbrochen nur durch zweimal permanentes Klopfen des Roomservice und der Wäscherei, die meine Sachen zurückbringen will. Habe aber von innen abgeschlossen und stelle mich tot. Nach gefühlten 20 Minuten gehen auch beide wieder weg. So langsam verstehe ich, wieso sich die Amerikaner an den Vietnamesen die Zähne ausgebissen haben.
12 Uhr aufgestanden. Kurz geduscht und dann Sightseeing. Bin ja nicht umsonst hier. Erstes Ziel ist der romatische kleine See von Hanoi. Beim See angekommen frage ich mich, wie man so nen Tümpel als eines der Wahrzeichen der Stadt verkaufen kann. Mache natürlich trotzdem fleissig Fotos.

Anschliessend zum Literaturtempel. Nehme mir hierfür ein Taxi, da ich den „Motorbikes“ nicht traue, dessen Fahrer alle einen Helm tragen, die Touristen aber ohne Helm fahren lassen. Vor dem Hintergrund, dass Vietnam bezogen auf die Einwohnerzahl das Land mit den weltweit meisten Verkehrstoten ist, ist das Taxi wohl die richtige Wahl.




Dann zu Fuß zurück in die Altstadt. Nach 2 Stunden Fußmarsch komme ich irgendwann am anderen Ende des Sees raus und ärger mich, dass ich zwischendurch nicht mal nach dem Weg gefragt habe.

Schiesse ein paar Fotos mit Blitz, da ich nicht mehr weiß, wie man bei der Kamera den automatischen Blitz ausstelllt. Hatte mir meine Schwester auf Bali erklärt aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Fummel 5 Minuten an der Kamera rum aber es blitzt immer. Muss unbedingt nach meinem Urlaub nen Fotokurs machen. Am Nebentisch ausgerechnet eine deutsche Familie. Ich muss mir mit anhören, wie das Familienoberhaupt seiner Tochter erklärt, wieso eine Blitzaufnahme in Dunkelheit bei weit entfernten Motiven keinen Sinn macht und wie man es besser macht. Ich gebe mich nicht als Deutscher zu erkennen und schweige.
3. Tag Tagesausflug

Unsere Gruppe besteht aus 8 Personen + Guide. 5 Australier, eine Neuseeländerin, eine Isländerin und ich. Erstes Ziel sind zwei Tempel.



Nach 2 Stunden kommen wir an und ich stelle fest, dass in Vietnam nicht überall nur Mopeds durch die Gegend fahren. Alles ist deutlich weniger touristisch und deutlich ruhiger. So hab ich mir das vorgestellt. Nach dem Besuch von 2 Tempeln dann rauf aufs Mountainbike und es geht 15km lang quer durch Reisefelder und Dörfer. Sehr schön.


Um 12:30 dann Mittagessen in einem netten Lokal. Da das Fleisch hier in Vietnam anders als in Deutschland ist habe ich mich bei der Touranmeldung als Vegetarier ausgegeben. Ich bekomme also als einziger ein völlig anderes Essen als der Rest der Gruppe. Keiner schöpft Verdacht. Von zwei Schüsselchen mit Sojasauce wird von der Gruppe extra eines für mich reserviert, damit dort kein Fleisch reingetunkt wird. Ich sage noch, das würde mir nix ausmachen, aber man besteht darauf. Das Essen ist lecker.

Vor dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot
Nach 2 Stunden Bootsfahrt geht’s dann wieder zurück nach Hanoi. Insgesagt eine schöne Tagestour. Zwar 4 Stunden im Bus gesessen aber dadurch auch viel von der Landschaft gesehen. Zurück im Hotel noch etwas arbeiten.
4. Tag Hanoi









Als „waschechter Backpacker“ muss man natürlich jeden Dong dreimal umdrehen aber trotzdem habe ich beschlossen, mir heute etwas zu gönnen. Es soll ins Madame Hien gehen, angeblich einem der besten Restaurants in der Stadt. Als ich dort um 14:30 ankomme wird mir mitgeteilt, dass es ab 14 Uhr nur noch Snacks gibt. Super. Aber ich will die 200 Meter von meinem Hotel auch nicht umsonst gelaufen sein, also entscheide ich mich für Snacks. Bestelle dann so eine Art Frühlingsrolle, die allerdings anstatt mit Teig mit Reispapier umwickelt ist und gebratenen Reis mit Ei. Frage sicherheitshalber nach, ob das Reispapier essbar ist, was bejaht wird. Schmeckt alles so lala. Der Spaß kostet mich stolze 300.000 Dong, ca. 9 Euro.



Dann zurück ins Hotel, da ich ja noch meine Unterkunft in Da Nang buchen muss, wo ich nach der Halong Bay Tour abends noch hinfliegen werde. Ansich ist Da Nang wohl kein Ort, wo man unbedingt einen Tag verbingen muss, da ich aber erst um 23 Uhr lande, werde ich erst am nächsten Tag nach Hoi An weitereisen, obwohl es ansich nur 50km entfernt ist. Entscheide mich für das Sunriver Hotel
5. Tag Halong Bay

Nach weiteren 2 Stunden erreichen wir die Halong Bucht und steigen aufs Boot um. Angeblich haben wir ein Upgrade auf ein besseres Boot bekommen. Das Boot sieht aber aus, wie alle anderen hier. Gehe auf mein Zimmer und suche nach einem Internetanschluss. Finde keinen. Haben die hier auf dem Boot etwa schon WLAN? Haben sie natürlich nicht. Tolles Upgrade.

Das Schiff bewegt sich und wir fahren an den kleinen Inseln vorbei, die diese Gegend angeblich zu einer der schönsten in Vietnam machen. Leider ist das Wetter mit etwas Nebel nicht ideal aber man kann nicht alles haben.
Um 1 Uhr dann Mittagessen. Sitze mit den beiden Texanerinnen und der australischen Familie an einem Tisch. Sind alle ganz nett. Wieder wird für mich alles extra aufgetischt. Eine der Texanerinnen fragt, ob das Tofu sei, was ich da bekomme. Ich gucke ratlos auf den Teller und antworte mit einem entschiedenen. Yes, thats Tofu. Wanna taste something? Zum Glück will keiner probieren. Ich selber ansich auch nicht. Man fragt mich noch, wie lange ich schon Vegetarier sei und ich antworte: Since 4 years. Dann wird gegessen


Man erklärt uns, dass die Bucht mittlerweile überfischt ist und die Fischer sich deshalb durch den Tourismus etwas dazuzuverdienen. Daher rudern sie Touristen durch die Gegend. Ich bin überzeugt davon, dass sie sich mittlerweile mit der Fischerei eine Kleinigkeit dazuverdienen und vom Tourismus leben. Wir kommen also an und die Frauen der Fischer, die die Boote rudern stellen sich als Motiv für die Touristenfotos auf. Danach werden wir etwas herumgerudert und anschließend geht es zurück aufs große Boot. Bis zum Abendessen haben wir frei.


6. Tag Halong Bay



Zurück auf dem Boot wird nur kurz das Gepäck auf ein Zubringerboot geladen und es geht auf ein kleineres Boot, das uns in ein Gebiet fährt, wo unsere Kajaktour startet. Nach 20 Minuten sind wir da. Anschließend Schwimmweste an und rein ins Kajak. Ich muss mir das Boot mit der Isländerin teilen. Rudern ist nicht ihre Stärke. Auch nach 10 Minuten hat sie noch immer nicht kapiert, dass das Kayak auf Richtungswechsel mit ca. 15 Sekunden Verzögerung reagiert. Immer wenn ich bereits die Richtung geändert habe, versucht sie 10 Sekunden später auch noch wie wild die Richtung zu ändern und ich muss ständig gegensteuern, damit wir uns nicht im Kreis drehen. Bin genervt und überlege mir, sie über Board zu werfen, was ich angesichts der vielen Zeugen aber lasse.


Dann rudern wir in einen Kessel, der von großen Felsbroken umgeben ist. Es ist plötzlich herrlich ruhig und man hört nur noch das leise Zwitschern der Vögel. Dann entdecken die 8 Kinder das Echo und schreien sich die Kehle aus dem Leib. Ein Kayak einer anderen Gruppe, was sich in die romantische stille Bucht zurückgezogen hatte flieht entsetzt. Ich nicke den Kindern anerkennend zu.
Danach kommen die Kinder auf die Idee, sich mit den Paddeln gegenseitig nass zu machen. Als ich merke, dass der Isländerin das nicht gefällt mache ich begeistert mit und sage zu ihr: Hey, this are children. Nach einer Stunde kommen wir durchnässt wieder an unserem Boot an. Insgesamt eine schöne Sache, mit dem Kayak durch die Halongbucht zu paddeln.
Auf dem Boot ankern wir noch 3 Stunden in der Bucht. Die Kids sind völlig begeistert, dass sie vom oberen Deck ins Wasser springen dürfen und machen 3 Stunden nichts anderes mehr. Es geht zu, wie auf einem Kindergeburtstag. Um für etwas Ruhe zu sorgen schlage ich Ihnen vor, sie sollen doch mal sehen, wer am längsten tauchen kann aber mein Vorschlag wird ignoriert. Zwischendurch wird von der Besatzung auch noch etwas gekocht. Es geht lustig an Board zu, die Stimmung ist gut.



Ich gehe kurz auf mein Zimmer, um mir meine Badehose anzuziehen. Aber als ich das Zimmer verlassen will, geht die Tür von innen nicht mehr auf. Ich komme nicht mehr raus. Eingesperrt im vietnamesischen Dschungel! Ich muss mich befreien. Rufe also die Rezeption an und erkläre ihnen, dass ich nicht mehr aus meinem Zimmer komme. Sie teilen mir mit, dass sie jemanden schicken werden. Kurz darauf kommt auch jemand. Ich rufe von innen „Hello“ und jemand ruft von außen auch „Hello“ und geht wieder. Dann tut sich nichts mehr. Ich rufe also wieder die Rezeption an und erkläre nochmal, dass ich nicht mehr aus meinem Zimmer komme. Frage, ob sie nicht jemanden schicken können, der die Tür auch öffnen kann. Diesmal wird meine Lage begriffen und man versucht von außen die Tür zu öffnen, was aber nicht gelingt. Danach steigen 2 Mann über den Balkon in mein Zimmer. Am Ende basteln zwei Vietnamesen von außen und zwei von innen an der Tür. Eine halbe Stunde später haben sie dann ein neues Türschloss eingebaut. Ich bin frei!

7. Tag Halong Bay

Anschließend noch kurz in den Pool und um 12:30 ist dann Abfahrt nach Hanoi, wo es für mich mit dem Flieger nach Da Nang weitergeht. Insgesamt stehen uns 1,5 Stunden mit einem Speedboot bevor und danach geht es noch 2,5 Stunden mit dem Bus nach Hanoi. Wir kommen ohne besondere Zwischenfälle pünktlich um 17:30 an, verabschieden uns alle sehr herzlich und ich sage in die gute Stimmung hinein noch: Nice Children und blicke in die stolzen Augen der Eltern. Insgesamt eine nette Tour. Den Norden Vietnams kann ich nun auf meiner Liste abhaken.


8. Tag Da Nang, Hoi An



Finde kurz darauf ein nettes Cafe direkt am Fluß, wo ich einen frisch gepressten Orangensaft und einen Kaffee trinke. Der Kaffee ist sehr gut. Wenn man hier einen guten Kaffee bekommt, dann hat dieser ein leckeres Mokkaaroma. Immerhin hat uns der Reiseführer neulich erzählt, dass Vietnam nach Brasilien der weltweit zweitgrößte Kaffeeexporteur ist. Ich habe das heute Morgen im Internet sicherheitshalber kontrolliert und es stimmt tatsächlich. Das hätte ich nicht gedacht.

Neben der Flußpromende gibt die Stadt aber wirklich nicht viel her und so bin ich um 11 Uhr wieder auf meinem Zimmer.

Gehe zum Strand und bekomme dort wie angekündigt meine Liege plus Handtuch. Habe allerdings keine Kamera dabei, da ich erst auschecken muss, wie sicher die Lage am Strand ist. Der Strand ist aber wirklich sehr schön. Verbringe 2 Stunden auf meiner Liege und gehe danach durch den kleinen Ort am Strand. Die Altstadt ist ca. 5km entfernt. Aber da will ich morgen erst hin. Gehe also zurück zum Hotel und entdecke eine Wäscherei, die deutlich günstiger ist als die Hotelwäscherei. Hole meine Wäsche aus dem Hotel und gebe sie dort ab. Am Beach gibt es unzählige Restaurants mit frischem Fisch und Seafood. Entscheide mich dann aber für ein kleines Restaurant in einer Seitenstraße und bestelle frisch gegrillten Fisch.

Gegenüber dem Restaurant ist ein kleines Spa. Sie bieten auch einen Haircut an. Da ich Zeit habe und man in Vietnam auch mal beim Friseur gewesen sein muss trete ich ein. Ich habe über dem linken Ohr anschließend eine große kahle Stelle und ärgere mich.
9. Tag Hoi An



Nach dem Essen schaue ich mich noch ein wenig in der Stadt um, die unter anderem auch für ihre hervorragenden Schneidereien bekannt ist. Lehne aber alle Angebote ab. Bin daher schon um 14 Uhr an der Busstation vom Hotel, wo sie mich um 15:15 abholen werden. Will gerade die Zeit mit dem Lonely Planet verbringen als sich die Mitarbeiterin des Reisebüros, mit dem ich morgen meine Tour machen werde, zu mir setzt. Die muss sich auch langweilen, weil sie den ganzen Tag nur dasitzt und auf die Gäste achtgibt, die zurück zum Hotel wollen. Die Reiseagentur und das Hotel gehören irgendwie zusammen, daher kann man in dem Hotel auch nur die Touren dieser Agentur buchen. Sie heisst Ban und spricht wirklich sehr gut englisch und wir unterhalten uns etwas. Erfahre, dass sie um 14:30 Feierabend hat. Um 14:30 kommt dann auch ihre Ablösung und setzt sich mit zu uns, und wir quatschen weiter. Auch diese spricht sehr gut englisch und fragt mich, ob ich was dagegen hätte, wenn ich sie morgen bei der Tour begleiten würde, sie hätte morgen frei. Sage ihr, dass sie gerne mitkommen kann. Allerdings muss sie das Ganze noch mit ihrem Manager abklären. Die andere sagt, sie würde auch gerne mitkommmen, aber ihr würde beim Autofahren immer schlecht werden und nachmittags, wo wir wieder in der City sind muss sie wieder im Reisebüro arbeiten. Freue mich, endlich mal Vietnamesen kennenzulernen, die einem nichts verkaufen wollen. Ich bekomme sogar noch ein Wasser spendiert und man kauft mir bei einem Straßenhändler eine Süßspeise mit Mango. Schmeckt nicht so dolle. Sage trotzdem: Very good. Verabschiede mich von den beiden und fahre um 15.15 zurück zum Hotel. Mal schauen, ob die wirklich morgen an der Tour teilnimmt.




Am Strand sitzen an einer Ecke ca. 25 Vietnamesen in einer Gruppe zusammen. Einer spielt Gitarre, ein anderer hat ein mit Akkus betriebenes Keyboard dabei und die anderen singen und klatschen dazu. Lustige Runde. Gehe vorbei und mache schnell ein Foto. Das merken die aber und lachen sich darüber schlapp. Ich gehe eine Stunde am Strand spazieren. Als ich zurückkomme sitzen die immer noch alle da und einer winkt mich heran. Der, der mich herangewunken hat, zeigt mir durch Gestikulieren an, dass ich mich setzen soll. Ich setze mich also, da das alles nicht nach einer Verkaufsaktion aussieht und mir wird ein Bier gereicht. Ich erfahre vom einzigen der Gruppe, der ein paar Wörter englisch kann, dass hier eine Familie sitzt, die ihren Sonntagabend mit Musik und Bier am Strand verbringt. Ich muss mit allen anstoßen und wir trinken und die Vietnamesen singen und klatschen zur Musik. Ich singe nicht wirklich mit, da ich die Texte ja nicht kenne. Einige Minuten später wollen sie mich mit Jim verkuppeln. Jim ist 21 Jahre alt und hat keinen Freund. Ansich ist Jim eine gute Partie aber sie spricht leider kein Wort englisch. Daher entscheide ich mich am Ende gegen die Hochzeit. 2 Stunden bzw. 4 Dosen Bier später verlasse ich dann die Runde. Aber lustig, zwei Stunden mit einer Gruppe zu verbringen, mit der ich mich ansich kein Wort unterhalten konnte, da mein vietnamesisch nach wie vor schwächelt und sie kein Wort englisch konnten.
10. Tag Hoi An, My Son


Anschließend fahren wir zurück nach Hoi An, wo die City Tour weitergehen soll. Auf der Rückfahrt wird Long schlecht. Sie sitzt neben mir und ich frage sie, ob wir nicht mal nen Stop einlegen sollen. Sie will aber weiterfahren. 2 Minuten später stoppen wir und der Guide besorgt einige Plastiktüten. 3 Minuten später muss sie sich im Auto übergeben. Wir halten an. Ich gebe ihr eine Packung Tempo-Taschentücher und Kaugummis. Ihr ist das alles sichtlich unangenehm. Die Vietnamesen sind Autofahren nicht so gewohnt, fahren ja alle nur Mopeds. Wir können sie aber jetzt auch nicht einfach hier in der Wildnis zurücklassen und so fahren wir die letzten Minuten sehr langsam zur Agentur zurück, wo Long dann die Tour abbricht.

Nun bin ich ganz alleine mit meinem Guide. Wir schauen uns die City an und er erklärt wieder unendlich viel. Würde so gerne nur einfach still durch die Straßen und Häuser ziehen und ein paar Fotos machen. Um 13 Uhr dann Lunch. Der Guide zieht sich für eine Stunde zurück. Er hat mich in einem ziemlichen Touri Restaurant abgesetzt, wo ein Menu für mich bestellt ist. Natürlich sicherheitshalber wieder vegetarisch. Gefällt mir gar nicht, auch wenn das Essen ok ist. Anschließend geht es weiter. Erkläre ihm dann, dass ich ziemlich müde bin und die Tour bald beenden möchte. Ansich ist der Guide ein netter Kerl, der sich wirklich alle Mühe gibt, mir alles zu erklären. Hat auch extra noch Ausdrucke dabei, die er immer wieder hervorholt. Aber für mich war das einfach etwas zuviel. Aber da kann er ja nix für.




Zurück im Hotel will ich dann kurz den Flug nach Nah Trang buchen. Hatte ja gestern Abend gesehen, dass es am 27. noch einen Flug gab. Der ist aber inzwischen anscheinend ausgebucht und am 28. gibt es auch keinen Flug mehr. Da habe ich extra mein Hotel um einen Tag verlängert und nun gibt es keinen Flug mehr. Das Schicksal trifft mich mit voller Wucht. Man schlägt mir vor, den Open Tour Bus zu nehmen oder nen Zug. Mit dem Zug könnte ich auch nachts in einem Schlafwagenabteil fahren. Beide Alternativen bedeuten ca. 11 Stunden Fahrtzeit. Da ich weder im Bus noch im Zug schlafen kann entscheide ich mich dann für eine 11 Stunden Zugfahrt, die morgens um 11 losgeht. So sehe ich immerhin noch jede Menge vietnamesische Gegend. Werde dann erst um 22 Uhr in Nha Trang ankommen. Ich bin glaube ich noch nie 11 Stunden mit nem Zug gefahren. Der Flieger wäre gar nicht so viel teurer gewesen und hätte nur eine Stunde gebraucht. Ärgerlich, hätte ich doch mal selber gestern Abend den Flug gebucht. Nehme mir vor, den Flieger nach Saigon direkt nach Ankunft in Nha Trang zu buchen.
11. Tag Hoi An
Halte es bis 14 Uhr am Strand aus, dusche schnell und fahre dann um 15 Uhr in die City, um dort etwas zu essen. Esse wieder sehr gut in einer Lonely Planet-Empfehlung und spaziere anschließend noch etwas durch die Stadt.


Plötzlich ruft jemand meinen Namen. Bin völlig überrascht und drehe mich um. Es ist eine der Texanerinnen, mit der ich auf der Halong Tour war. Die sitzt dort alleine in nem Straßencafe. Das ist mal ein Zufall. Sie erzählt mir, dass ihre Freundin vorgestern bereits nach Houston abgereist ist und sie nun noch 10 Tage alleine in Vietnam unterwegs ist. Setze mich zu Ihr und wir trinken ein Bier. Nach ner Stunde muss ich aber gehen, da ich zum Shuttle-Bus muss, der mich zurück ins Hotel bringt. Wir verabreden uns aber für den Abend. Zurück im Hotel dann kurz geduscht. Nach 2 Stunden dann zurück in die City.
Es wird ein netter Abend und so komme ich erst um 6 Uhr morgens wieder ins Hotel zurück und werde mit den Worten. „Hello, all ok with you?“ empfangen.
12. Tag Hoi An, Zugfahrt nach Nha Trang


Als nach einer Stunde die Mutter neben mir den kleinen sein Geschäft direkt neben mir verrichten lässt, indem sie eine Zeitung in den Gang legt, ist der Tag für mich gelaufen. 10 Stunden Flug von Deutschland nach Bangkok sind ja schon lang, aber eine 11 Stunden Zugfahrt in einem dreckigen, stickigen Zug durch Vietnam sind für mich die Hölle. Nach 8 Stunden Fahrt habe ich Hunger. Den komischen Wagen mit Essen, den sie seit Stunden durch die Gänge karren habe ich anfangs noch müde belächelt, doch da ich vergessen habe, etwas zu Essen für die Zugfahrt mitzunehme, bin ich nun gezwungen, etwas zu bestellen. Ich bestelle also ein Schälchen Reis ohne alles. Das ist hier anscheinend ungewöhnlich, denn ich werde dreimal auf vietnamesisch gefragt, ob ich denn nichts dazu haben will. Das erkenne ich daran, dass die Dame beim Reden immer auf die anderen komischen Sachen zeigt. Ich verneine dreimal und bekomme meinen Reis. Wenn man Hunger hat schmeckt Reis, auch wenn man ihn mit Stäbchen essen muss.
13. Tag Nha Trang

Blick über den Strand von Nha Trang
Da man so ein Hotel natürlich auch genießen muss, entscheide ich mich dafür, den Vormittag am Hotelpool zu verbringen. Zudem ist es heute auch extrem warm. 35 Grad erfahre ich später. Liege also um 10 Uhr am Hotelpool und langweile mich. Nicht einmal Leute hier, die man beobachten kann. Im Lonely Planet habe ich auch schon alles zu Nha Trang gelesen.


Um 12 Uhr ist mir so langweilig, dass ich zurück auf mein Zimmer gehe. Anschließend spaziere ich die gesamte Uferpromenade ab und auf der anderen Seite wieder zurück. Immerhin 8 km Strecke zurückgelegt aber bin auch mächtig ins Schwitzen gekommen, da es heute extrem schwül ist. Strandpromenade kann ich aber abhaken und morgen will ich 2 von 3 anderen Sehenswürdigkeiten besuchen, die ich mir hier vorgenommen habe.



Schon extrem, was in Vietnam derzeit überall an touristischer Infrastruktur gebaut wird. An der Strandpromende von Nha Trang überall Baustellen, auf denen neue Hotels gebaut werden und auch auf der Fahrt von Hoi An zum Bahnhof konnte ich sehen, wie sie auf einer Länge von 5km ein Hotel-Resort nach dem nächsten bauen. In Danang ebenso. In 5 Jahren wird man Vietnam in vielen Regionen sicherlich gar nicht mehr wiedererkennen. Man hat das Gefühl, die Vietnamesen übertreiben es ein wenig. Aber jeder der Jüngeren, mit dem man hier spricht ist ganz klar für den Tourismus, da er eben Geld und Jobs für das Land bringt.

Der Lonely Planet empfiehlt, man solle unbedingt eine Tour, auf eine der Inseln machen, die sich hier im Meer tummeln. Aber in diversen Foren habe ich nun erfahren, dass weder das Schnorcheln besonders toll sein soll, noch sollen die Inseln wirklich so sehenswert sein. Zudem sollen diese Touren teilweise Verkaufsveranstaltungen ähneln, wo auf den Booten versucht wird, den Touris möglichst viel Getränke zu verkaufen und auf sonstige Angebote in der Stadt hingewiesen wird. Entscheide mich daher gegen eine solche Tour. Will lieber morgen mal zum Strand gehen.
14. Tag Nha Trang

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Blick auf Nha Trang

Long-Son-Pagode

Long-Son-Pagode
Um 14:30 bin ich dann wieder im Hotel und gehe noch etwas an den Hotelpool, also doch kein Strand heute. Anschließend noch was gegessen.
15. Tag Nha Trang

Pool im nächsten Hotel

Beach

Blick von der Beach-Bar aufs Meer
Esse früh zu Abend, um endlich mal wieder ein paar Sachen wegzuarbeiten. Es fällt mir nicht leicht, während Reiseplanung, Sightseeing etc. wirklich mal konzentriert ein paar Stunden zu arbeiten. Oft ist aber auch die Internetverbindung so schlecht, dass gar kein vernünftiges Arbeiten möglich ist.

Elektroautos im Hotel
Aber ich habe mich ansonsten blitzschnell an das Resortleben angepasst. Hänge nach dem Frühstück faul am Pool rum, lese etwas, bestelle alle zwei Stunden beim Poolboy etwas zu trinken und gehe ab und an gelangweilt eine Runde schwimmen. Keiner würde auf die Idee kommen, dass ich vom Norden gekommen bin und in den Süden weiterreisen will.

Hotelanlage
Verbringe im Hotel mehr Zeit mit Lesen als mit Arbeiten und habe ein schlechtes Gewissen. Morgen geht’s dann aber endlich weiter mit dem Bus nach Dalat. Ich wäre ja im Nachhinein betrachtet viel lieber noch 2 Tage länger in Hoi An geblieben als in Nha Trang. Buche am Nachmittag das Hotel in Dalat, wo ich 2 Tage verbingen werde und den Flug von Dalat nach Saigon. Sicherheitshalber wird auch direkt noch für 3 Tage ein Hotel in Saigon gebucht. Dieses ganze Buchen nimmt in Summe schon eine Menge Zeit in Anspruch. Allerdinge nehme ich mir auch immer viel Zeit, nach geeigneten Hotels Ausschau zu halten und lese mir vorher immer die negativen Bewertungen der ehemaligen Besucher durch. Zudem versuche ich immer, ein möglichst zentral gelegenes Hotel zu buchen, was bisher auch immer die richtige Entscheidung war.
Ansonsten ein Tag, an dem nicht viel passiert ist.
17. Tag Nha Trang, Da Lat

Unser Bus
Pünktlich sind sie hier ja. Ich hatte erwartet, ich würde hier nun auf jede Menge Backpacker treffen aber im Bus sind ansonsten nur Vietnamesen. Nach 2 Stunden wird eine kurze Pause an einer Tankstelle gemacht, die auch über einen kleinen Kiosk und eine Art Schnellimbiss verfügt. Die Vietnamesen verhalten sich, als hätten sie seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Jeder kauft irgendwas und alle sind am Essen. Ich bin der einzige, der dumm rumsteht und nicht weiß, was er machen soll. Nach 5 Minuten kommt plötzlich eine junge Vietnamesin auf mich zu und fragt mich, ob sie sich was mit mir unterhalten könnte. Ich überlege mir, wie sie wohl reagieren würde, wenn ich ihr auf nem Taschenrechner zeigen würde, was das kostet, so wie es die Vietnamesen immer machen aber natürlich willige ich ein. Sie ist eine Studentin, die im 2. Jahr Englisch in Saigon studiert und mit mir reden will, um ihr Englisch ein wenig auszutesten. Gerade ist sie auf Urlaubstour in Nha Trang und Da Lat. Es muss sich also schon um eine Vietnamesin aus einer reicheren Familie handeln, denn die meisten sind oft noch nicht mal bis in die nächste Stadt gereist, weil ihnen einfach das Geld hierfür fehlt. Unterhalte mich also etwas mit ihr.

Vietnamesisches Getränk, dass nicht schmeckt
Gehe anschließend ein wenig durch die Stadt. Sehe außer mir fast keine anderen Touristen. Hier scheint es nicht viele hinzuziehen. Bin bis jetzt aber auch noch nicht wirklich begeistert. Jeder Mopedfahrer spricht dich in Dalat plötzlich mit „Easy Rider“ an, in dem er auf sich zeigt. Wie oben bereits erwähnt waren bzw. sind die Easy Rider eine Gruppe von ca. 50 Motorradfahrern, die sich vor einigen Jahren mal gegründet hat, um Touristen von Saigon oder Nha Tran nach Dalat zu bringen. Nachdem die durch diverse Reiseführer eine gewisse Bekanntheit erlangt haben und Touristen gerne diese Touren buchen, haben das natürlich auch die anderen Kameraden in Dalat mitbekommen und nun sind es plötzlich alles „Easy Rider“, eine ganze Stadt voll davon. Man liest in Reiseführern auch, dass das den richtigen „Easy Ridern“ wohl gar nicht gefällt.
Laufe etwas herum und bilde mir einen ersten Eindruck von der Stadt, Danach gehe ich was essen. Das Essen stellt mich anschließend wieder einmal auf eine harte Probe. Ich kann nach 3 Wochen immer noch nicht verstehen, wieso die vietnamesische Küche in den Reiseführern so in den Himmel gelobt wird. Aber ist natürlich alles Geschmackssache würde man jetzt diplomatisch sagen. Danach dann ab ins Hotel.
18. Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat
Von dort gehe ich runter zum See und anschließend noch etwas über den Markt, wo aber um diese Zeit noch nicht viel los ist.

See in Da Lat

See in Da Lat
Generell finde ich alles nicht so wahnsinnig aufregend hier. Lese dann, zurück im Hotel, dass wohl die Tagestouren zu den Bergvölkern deutlich spannender sein sollen aber dafür ist es nun zu spät, da ich ja morgen schon wieder abreise.
Gehe nachmittags noch etwas durch die Stadt aber ansich entdecke ich nicht mehr viel Neues. Den Blumengarten von Da Lat muss ich mir ja wirklich nicht antun, gehe ja zuhause auch nicht auf ne Bundesgartenschau, wieso also hier falsches Interesse heucheln?

Da Lat

Da Lat

Da Lat
Um beim Essen heute auf der sicheren Seite zu sein, gehe ich ins V-Cafe, einem kleinen Restaurant, was von einem Amerikaner betrieben wird und das daher auch westliche Gerichte im Angebot hat. Das war eine gute Entscheidung. Anschließend zurück ins Hotel. Insgesamt hat mich Dalat nicht so von den Socken gehauen.

V-Cafe Da Lat
Freue mich nun aber schon auf Saigon, der größten Stadt auf meiner Reise.
19. Da Lat, Saigon

Taxi Station am Flughafen Saigon
Auf dem Weg ins Hotel bekomme ich einen ersten Eindruck von Saigon. Noch mehr Verkehr als in Hanoi und alles noch etwas größer. Aber gefällt mir gut hier. Ist durchaus mit Bangkok vergleichbar.

Strasse vor meinem Hotel

Mein Zimmer

Höchstes Gebäude in Saigon
Im Hotel nur kurz die Sachen verstaut, um direkt mal etwas durch die Stadt zu laufen. Das Hotel ist wirklich super gelegen. Direkt neben einem großen Markt und absolut zentral. Zudem auch ein wirklich gutes Hotel. Auch nach 2 Stunden Spaziergang gefällt mir Saigon noch immer. Gehe zurück ins Hotel und esse dort im Restaurant eine Kleinigkeit. Stelle fest, dass die Hotelrestaurants oft die besten Restaurants sind, sie werden aber nie in einem Reiseführer als Restaurant-Tipp empfohlen. Entweder werden Hotels zum Übernachten empfohlen oder Restaurants zum Essen. Aber Hotel-Restaurants zum Essen findet man z.B. im Lonley Planet fast nie. Dabei sind die Hotel-Restaurants in Vietnam oft gar nicht teurer sind als die anderen Restaurants.

Markt in der Nähe von meinem Hotel
20. Tag Saigon, Cu Chi Tunnel, Kao Dai Tempel

Unsere Gruppe von hinten
Es geht dann zunächst zu den Tunneln. Nach 2 Stunden Fahrt sind wir da und schauen uns an, wo die Vietnamesen sich seinerzeit vor den Amerikanern im Vietnam-Krieg versteckt haben. Nachdem man einmal selber 100 Meter durch so einen Tunnel gegangen/gekrochen ist, bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Leben im Untergrund so gewesen sein muss. Und die Tunnel sind für die Touris schon verbreitert worden. Ich schwitze nach 100 Metern und mir tun die Knie weh.

Ab gehts in den Tunnel

Vietnamese fast verschwunden

Touristeneingang

Falle

Hier gehts zum Schießstand
Anschließend haben sie hier noch ein paar Modelle aufgebaut (z.B. von Fallen) und man kann auch mit einem der Gewehre schiessen, die im Vietnam-Krieg eingesetzt worden sind. Macht aber keiner aus unserer Gruppe. Einmal durch so einen Tunnel kriechen reicht uns.

Haus der local Family

Die local Family trocknet Pfeffer
Weiter geht’s zum Cao Dai Tempel. Caodaismus ist eine Religion, die es fast ausschließlich in Vietnam gibt und vereinfacht gesagt eine Mischung aus mehreren Religionen darstellt. Mehr hierzu auf http://en.wikipedia.org/wiki/Cao_Dai . Der Tempel ist architektonisch ganz interessant und wir bekommen eine Art Gruppengebt im Tempel mit.

Im Kao Dai Tempel

Im Kao Dai Tempel

Kao Dai Tempel von außen
Anschließend geht’s dann wieder in den Bus Richtung Saigon. Insgesamt eine schöne Tour, allerdings auch viel Fahrerrei, wir saßen bestimmt 5 Stunden im Bus heute.
21. Tag Saigon
Mein Hotel liegt direkt neben dem Ben Thành Market. Das ist aber ansich ein reiner Touristenmarkt, während der Markt auf dem wir jetzt sind ein „wirklicher Markt“ ist. Klar laufen hier auch Touristen rum, aber man wird ansich fast völlig ingnoriert und die Vietnamesen konzentrieren sich darauf, ihren Landsleuten etwas zu verkaufen. Hier kaufen die Vietnamesen teilweise ihre Sachen ein, die sie anschließend teuer an die Touristen verkaufen erklärt uns unsere Reiseführerin. Zudem werden hier zu 50% Lebensmittel verkauft. Von Fröschen bis hin zu Hundefleisch ist alles dabei. Insbesondere in der Fleischabteilung bin ich froh, seit ca. 3 Wochen Vegetarier zu sein.

Vor dem Markt

Im Markt

Immer noch im Markt

Und wieder vor dem Markt

Vietnamesin mit Fahrrad

Drei Vietnamesen mit Fahrrad
Weiter geht’s zu einer chinesischen Pagode. Diese ganzen Pagoden langweilen mich irgendwie ein wenig. Hier sind wir nun in einer, in die besonders Mütter mit einem Kinderwunsch kommen. In Hoe An war ich in einer, in die vornehmlich Männer kommen und dafür beten, dass ihr Geschäft besser läuft. Hung erzählt uns zwar auch, wieso das hier die Pagode ist, in die vornehmlich die zukünftigen Mütter kommen aber ich höre nicht so recht zu.

In der Pagode

Fürbitten, die man kaufen und aufhängen kann
Weiter geht’s dann ins Kriegsrestemuseum. Das widmet sich vornehmlich dem Vietnamkrieg und ist natürlich aus vietnamesischer Sicht dargestellt und daher sehr einseitig. Aber trotzdem sehr interessant.

Kriegsrestemuseum

Kriegsrestemuseum
Bevor es dann zum Mittagessen geht besuchen wir auf Wunsch der Gruppe (ansich eher auf meinen Wunsch) noch einen Kaffeeladen, denn ich hatte Hung gestern gesagt, dass ich gerne mal den Weasel-Kaffee probieren würde.

Kaffee-Shop
Weiter geht’s dann zu einem „local Restaurant“, in dem schon Bill Clinton zu Mittag gegessen hat. Das machen sie nun aber auch auf Ihrem Namensschild überdeutlich. Im Laden wird uns dann noch das Foto mit dem Präsidenten gezeigt. Ich bekomme Reisnudeln mit allerhand komischen Sachen serviert uns esse nicht viel. Hung macht sich anschließend Sorgen aber ich lüge ihr vor, ich hätte zu viel gefrühstückt.

Restaurant
Danach besuchen wir den Wiedervereinigungspalast. Sehr sehenswert. Ein Gebäude aus den 60er Jahren, das genau in diesem Zustand konserviert zu sein scheint. Sowohl architektonisch als auch von seiner Einrichtung her.

Wiedervereinigungspalast

Wiedervereinigungspalast
Weiter geht’s zu Notre Dame und zum alten Postamt. Notre Dame haut einen nicht wirklich vom Hocker. Wikipedia: „Die Kathedrale, der interessanteste christliche Sakralbau Saigons, steht am nördlichen Ende der Dong Khoi. Das neoromanische Gotteshaus wurde 1877-83 aus rötlichem Backstein erbaut. Auffallend sind die zwei hohen quadratischen Türme mit eisernen Spitzen.“ Das Postamt ist dagegen ganz nett. Ein französischer Kolonialbau. Noch heute in Betrieb.


Postamt
Dann ist die Tour zu Ende und wir verabschieden uns. Ich bin vor zwei Tagen in Saigon angekommen und habe bisher ansich noch keinen Schritt ohne Tour in der Stadt getätigt. Und auch wenn Hung mir eine 2 Tagestour ins Mekong-Delta mit Homestay bei einer vietnamesichen Familie für morgen angeboten hat will ich ansich erst einmal 1-2 Tage in Ruhe auf eigene Faust in Saigon verbringen. Ich beschließe daher, in meinem Hotel für 2 weitere Tage zu verlängern und eine Tour über Handspan ins Mekong Delta zu buchen, da dieser „Homestay ohne Air Condition“ mir nicht so recht zusagt.
22. Tag Mekong Delta

Im Mekong-Delta

Unser Boot
Im Gegensatz zu Hung spricht Fug nur sehr schlecht englisch und selbst John und Yvonne haben Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Im Delta angekommen, kann ich mein Hauptgepäck erst einmal im Tour-Office abgeben, was unkritisch ist da ich all meine Wertsachen immer in meinem Rucksack habe. Der Kauf des Crumbler Rucksacks war der beste Kauf seit langem. Im unteren Fach des Rucksacks kann ich meine Kamera gepolstert unterbringen und im oberen Fach sind Laptop und alle anderen Wertsachen deponiert. Das kann ich dann sogar noch mit einem Zahlenschloss sichern. Aber das nur am Rande.

Noch ein Boot
Wir fahren dann mit Fug eine der Touri-Routen ab. Mit dem Boot ins Mekong Delta und dann auf eine Insel . Dort werden wir in ein Restaurant geführt, wo wir tropische Früchte serviert bekommen. Ständig werden hier neue Touristengruppen angekarrt. Die Früchte schmecken gut aber sonst ist alles recht nervig. Als Höhepunkt wird uns beim Essen auch noch was typisch vietnamesisches vorgesungen. Das machen die Sängerinnen hier 40 mal am Tag und es wirkt gestellt, was es ja auch ist. Ich ärgere mich, dass ich diese Tour gebucht habe. Überall Verkaufsstände. Anschließend weiter auf eine Insel, wo wir Honigwein angeboten bekommen. Auch hier das übliche Verkaufsschema. Probiere etwas umsonst und kaufe danach völlig überteuert sinnloses Zeug. Uns wird eine Honigcreme angeboten, die jünger und schöner machen soll. Das australische Ehepaar kauft selbst das. John wird am nächsten Morgen feststellen, dass die Creme bei Yvonne nicht gewirkt hat, aber er wird sich nichts anmerken lassen. Später in Saigon erfahre ich, dass wohl die meisten Touren ins Mekong-Delta so laufen. Ist hier halt alles etwas touristischer.

Fisch aus dem Delta, den John und Yvonne bekommen
Um 15 Uhr kommen wir zurück zur Bootsanlegestelle und bekommen mit Lan eine neue Reiseleitung. Ich bekomme mein Gepäck wieder und es geht aufs Boot Richtung „Local Family“. Mit Lan als Reiseführerin hat sich einiges verändert. Während Fug eher lustlos agiert hat und sich vornehmlich dafür interessiert hat, dass wir an den Ständen etwas kaufen, scheint Lan ihr Job wirklich Spass zu machen. Zudem spricht sie sehr gut Englisch. Wir mögen sie alle sofort.

Unser Schlafzimmer für die Nacht

Mangrovenwald
Bisher war die Tour eine reine Verkaufsveranstaltung und nun auch noch im freien bei einer Familie übernachten, die bis auf „Hello“ kein Wort mit uns gesprochen hat. Hätte ich doch die Tour mit Hotel gebucht. Ich überlege mir, ob ich nicht spontan im nächsten Hotel einchecken soll aber auf der gesamten Insel gibt es keine Hotels. Die Lage ist aussichtslos. Wenn unsere Gruppe nicht so nett gewesen wäre, dann wäre der erste Tag ein Reinfall gewesen. Aber als wir nun zu Dritt am Abend so zusammensitzen, entwickelt sich ein sehr nettes Gespräch. Am Ende des Abends sind wir alle zu Lans Hochzeit eingeladen und haben Adressen ausgetauscht.
23. Tag Mekong Delta

Schmale Brücke

Auf dem Markt

Auf dem Markt

Vietnamesen bei der Herstellung des "Coconut-Cakes"
Am zweiten Tag haben wir im Gegensatz zum ersten Tag keinen anderen Touristen auf der Tour gesehen, weder auf dem Markt noch sonstwo. Am Hafen werden wir wieder in die Hände eines anderen Tourguides übergeben, der uns zurück nach Saigon bringt. Es ist Hung von meinen ersten beiden Touren. Sie wirkt heute etwas gestresst. Ich gebe mich natürlich mitfühlend und wir schimpfen gemeinsam auf die nervigen Touris. Insgesamt eine durchwachsene Tour.

Boot mit Augen
Auf der Rückfahrt erzählt mir John, dass sie in ihrem alten Hotel nur kurz ihr Gepäck abholen wollen, da sie die letzten beiden Tagen ein besseres Hotel gebucht hätte. Sie würden ins Liberty Central gehen. Nun wohnen wir also auch noch im gleichen Hotel.
24. Tag Saigon

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus
Ich gehe noch zwei Stunden durch Saigon aber da es heute wieder um die 35 Grad heiß ist, springe ich danach kurz in den Hotelpool.

Stella
Schaue mir noch die Oper und ein paar weitere Sehenswürdigkeiten an. Auf weitere Pagoden verzichte ich aber.

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton
Anschließend noch etwas über den Nachtmarkt und danach zurück ins Hotel, da mir eingefallen ist, dass ich das Hotel ja nur bis morgen früh gebucht habe. Will für zwei weitere Tage verlängern aber stelle dann fest, dass das Hotel schon wieder ausgebucht ist. Muss mir also etwas neues suchen. Entscheide mich für das Majestic, angeblich einem der ältesten und schönsten Hotels in Saigon, was in einem französichen Kolonialbau untergebracht ist. Man muss sich auch mal was gönnen.
25. Tag Saigon

Meine neue Bleibe

Der Pool
Da ich noch 2 Stunden Zeit habe bevor ich mein Zimmer beziehen kann gehe ich noch was durch die Stadt und esse ein Eis.

Eis
Um 12:30 Uhr bin ich aber schon wieder am Hotel und setze mich in die Lobby, um die letzten drei Tage aufzuschreiben. Um 14 Uhr kann ich dann endlich ins Zimmer.

Hier schreibe ich gerade Reisebericht
Anschließend gehe ich was essen und laufe noch ein paar Stunden durch die Stadt. Saigon gefällt mir wirklich gut. Man kann hier stundenlang planlos durch die Stadt laufen, ohne, dass einem langweilig wird. Ständig gibt es irgendwas Neues zu sehen. Ist ansich ganz ähnlich wie Bangkok. Und wenn man irgendwann nicht mehr weiß, wo man gerade ist, nimmt man sich einfach ein Taxi zurück ins Hotel. Die kosten hier ja nicht viel. Aber so langsam klappts auch mit der Orientierung.
26. Tag Saigon
Ich hatte mir überlegt, ob ich mir noch das Wasserpuppen-Theater anschauen soll, aber nachdem ich mir das mal vorab bei Youtube angesehen habe, habe ich mich dagegen entschieden. Ist nicht so mein Ding.
Tja, das wars dann schon. Morgen geht’s zurück nach Bangkok, wo ich mir noch einiges anschauen will. Ich hoffe, Songkran ist dort nun vorbei.
Übers Ohr gehauen worden bin ich auch nicht, wenn man mal von dem einen Euro in Hanoi absieht. Zumindestens habe ich es nicht gemerkt. Das man als Tourist hier und da mal ein paar Dong mehr aufgerufen bekommt ist ja normal. Gekauft habe ich aber bis auf den Weasel-Kaffee auch nichts.
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