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Ho-Chi-Minh-Stadt – Saigon

Schön ist die Stadt wahrlich nicht, doch die tropische Vegetation in den grünen Parks, die bunten Märkte, die versteckten Pagoden und die interessanten Museen sowie einige architektonische Hinterlassenschaften der Kolonialmacht sind mehr als sehenswert, denn sie erlauben einen Einblick in die Kultur einer Nation, die lange brauchte, um zusammenzufinden. Wenn wir, die Besucher, uns auf die Stadt einlassen, besteht die Möglichkeit, die Vietnamesen, ihre Denkweise, ihren unermüdlichen Drang nach Souveränität, ihre Ausdauer und ihren Antrieb besser zu verstehen.

Saigon oder Ho-Chi-Minh-Stadt?

Die Vietnamesen nennen die Stadt auch heute noch Saigon, obwohl die kommunistische Partei sie direkt nach der Einnahme und Wiedervereinigung des Landes in Ho-Chi-Minh-City umbenannt hat – zum Gedenken an den hoch verehrten Landesvater und ehemaligen Präsidenten. Offiziell nennt sich nur noch der erste Distrikt Saigon.

Die Geschichte von Ho-Chi-Minh-Stadt

Das Mekong-Delta war bereits vor über 1800 Jahren das Zentrum einer Hochkultur – es war der Staat Funan. Von dieser Handelsmacht gibt es bedauerlicherweise wenig Überlieferungen. Es wird lediglich eine kleine Ansiedlung namens Prey Nokor an dem Ort des heutigen Saigons erwähnt. Ende des 7. Jahrhunderts verleibte sich der nördliche Nachbar Chenla das Land ein. Dessen unerschöpfliche Machtsucht vergrößerte das Reich, bis es unregierbar wurde. Der schwache, südliche Teil Chenlas, inklusive des Mekong-Deltas, fiel daraufhin unter die Kontrolle von Java. Javavarman II. befreite das südliche Chenla von den Javanesen und vereinte die Khmer im Jahr 802 n. Chr. im großen Angkor-Reich.

Dennoch dauerte es noch bis zum Jahr 1623, bevor sich hier die ersten vietnamesischen Flüchtlinge mit Erlaubnis des kambodschanischen Königs Chey Chettha II. ansiedeln konnten. Kambodscha war nicht mehr in der Lage, seine Gebiete an allen Fronten zu schützen. Das Angkor-Reich war bereits im 15. Jahrhundert untergegangen und die Champas drängten vom Norden gen Süden. Kambodscha befand sich im Krieg mit Thailand und die Vietnamesen mit China. Aufgrund der andauernden Kriege in ihrem Heimatland strömten weiterhin Flüchtlinge in die Region des Mekong-Deltas.

Aus dem kleinen Fischerdorf Prey Nokor hatte sich längst eine bedeutende Siedlung entwickelt. Der vietnamesische Nguyen-Kaiser entsendete Bauern und Soldaten in das Mekong-Gebiet, um diese Region urbar zu machen. Eine große Zitadelle wurde hier errichtet und Gia Dinh genannt. Bedauerlicherweise haben die Franzosen diese in der Schlacht von Chi Hoa zerstört. Ab 1698 war die Gegend um Prey Nokor bereits fest in vietnamesischer Hand und bekannt als Saigon. Massen von chinesischstämmigen Auswanderern folgten in die Gegend rund um das Delta und siedelten sich unweit von Saigon an. Sie betrieben einen regen Handel und nannten die neue Siedlung Cholon, großer Markt.

1859 erweiterte Frankreich seine Kolonialansprüche auf die Stadt Saigon und beeinflusste dadurch deren weitere Entwicklung nachhaltig, sowohl was das Leben anging, als auch aus städtebaulicher Sicht. Aufgrund der vielen europäisch geprägten Bauwerke bekam Saigon den Beinamen Paris des Orients. Das Jahr 1954 markierte das endgültige Ende der Kolonialmacht Frankreich in Asien. Ho Chi Minh war bereits lange aus dem 30-jährigen Exil zurückgekehrt und kämpfte für ein souveränes Vietnam. Seine kommunistischen Viet Minh bescherten Frankreich und dessen Verbündete eine verherrende Niederlage in der Schlacht von Dien Bien Phu. Dennoch wollte Frankreich nicht die Herrschaft der Kommunisten anerkennen und unterstützte von da an eine Regierung unter Kaiser Bao Dai. Saigon war seit 1950 bereits die Hauptstadt des Kaiserreichs. Cholon, die stetig gewachsene Stadt mit fast ausschließlich chinesischstämmigen Einwohnern, und Saigon wurden zu einer administrativen Einheit mit dem Namen Saigon, Phu Thanh Sai Gon, zusammengefasst.

Als auf der Genfer Konferenz im Jahr 1954 die offizielle Teilung in Nord- und Süd-Vietnam entlang des 17. Breitengrades beschlossen wurde, behielt der Süden, geführt von Präsident Ngo Dinh Diem, Saigon als Hauptstadt bei. Nach einem für die USA kräftezehrenden Guerillakrieg und einem unmenschlichen Bombardement mit Giftgas und Entlaubungsmittel gegen die Vietnamesen, musste die südvietnamesische Marionettenregierung der USA am 30. April 1975 kapitulieren. Die letzten Amerikaner und ein Teil der für sie arbeitenden Vietnamesen wurden aus Furcht von der Verfolgung durch die Kommunisten in letzter Minute ausgeflogen. Zuletzt mit Helikoptern vom Botschaftsgelände, da die Startbahn des Flughafens nicht mehr zu nutzen war. Dieses Ereignis ging als der Fall von Saigon in die Geschichte ein und bescherte den Amerikanern eine tief sitzende Demütigung und ein Trauma, das noch lange anhalten sollte.

Die Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam erfolgte, die Sozialistische Republik Vietnam entstand im Jahr 1976. Saigon und die Provinzen Gia Dinh sowie zwei weitere Vorstadt-Distrikte wurden zu Ho-Chi-Minh-Stadt, einer neuen Verwaltungseinheit vereint. Die Partei wollte damit an ihren großen kommunistischen Führer Ho Chi Minh erinnern.

Andersdenkende und ehemalige Unterstützer der USA kamen in Umerziehungslager. Viele Millionen Menschen verließen das Land. Unvergessen sind die Boatpeople, die meist Zuflucht in den USA gesucht haben. Viele politisch getroffene Entscheidungen brachten die Wirtschaft im Süden zum Erliegen, die Menschen waren arm und es herrschten verheerende Zustände in der Stadt. Verzweifelt versuchte man die Millionenmetropole zu verkleinern und die Einwohner auf andere Provinzen zu verteilen, doch die Zustände blieben desaströs.

Erst nach dem Tod von Le Duan, dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei, war der Weg frei für Reformen. Mit doi moi wehte ein frischer Wind im Land. Die Politik der Neuerung kam und brachte neuen Schwung in die nun liberalisierte Wirtschaft – eine Art Marktwirtschaft zog ein. Hinzu kam, dass der amerikanische Präsident Bill Clinton 1994 das 20 Jahre andauernde Handelsembargo endlich aufhob. Ho-Chi-Minh-Stadt wuchs rapide und wurde das Finanz- und Wirtschaftszentrum Vietnams.

Ho-Chi-Minh-Stadt - Saigon

Ho-Chi-Minh-Stadt - Saigon ©TK

Die Metropolregion Ho-Chi-Minh-Stadt

Die südostasiatische Metropole liegt in einer Tiefebene am Nordrand des Mekong-Deltas und am Westufer des Saigon-Flusses (Song Sai Gon). Sie besitzt einen Hafen mit direktem Zugang zum 50 Kilometer entfernten Südchinesischen Meer. Ho-Chi-Minh-Stadt ist Teil der Verwaltungseinheit Thanh Pho Ho Chi Minh. Dabei erstreckt sich die Region mit der Stadt Saigon, dem ehemaligen Chinatown Cholon und die landwirtschaftlich genutzten Bezirke Cau Go, Cu Chi, Gia Dinh, Hoc Mon und Nha Be auf über 2000 km². Rund 8 Millionen Menschen leben hier, die genaue Zahl ist nicht bekannt. Dies sind gerade einmal 8 Prozent der gesamten vietnamesischen Bevölkerung. Dennoch erwirtschaftet die Metropolregion etwa ein Viertel des Bruttosozialprodukts des ganzen Landes.
Die neue Elite des Landes pilgert nicht mehr nach Hanoi, sie zieht es nach Saigon. Auch die Exilvietnamesen erinnern sich an ihr Land und kommen zurück. Sie investieren immer häufiger, meist im Süden des Landes.

Dennoch war das nicht immer so, im Gegenteil. Nach der Wiedervereinigung wurden Betriebe verstaatlicht und die Wirtschaft dümpelte vor sich hin. Dies änderte sich 1986 mit Doi moi – der Politik der Veränderung. Eine Privatisierung staatlicher Firmen und Investitionen aus dem Ausland brachten den endgültigen Aufschwung. Seitdem ist der Süden Vietnams ein wirtschaftlich interessanter Standort für internationale Unternehmen, wenn es um neue Niederlassungen geht.

Die interessantesten Straßen und Plätze von Ho-Chi-Minh-Stadt

Die Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt erinnert beinahe an eine kleine Provinz, die vom Südchinesischen Meer bis fast an die Grenze Kambodschas reicht. Obwohl das Stadtgebiet mit 10 % der Fläche relativ winzig erscheint, leben hier 75 % der Metropolbevölkerung.
Ho-Chi-Minh-Stadt besteht aus 19 Stadtbezirkenn – Quan, vom französischen Quartier abgeleitet, und 5 Landkreisen, Huyen genannt. Die Stadtbezirke der Innenstadt sind nummeriert. Der Bezirk 1 trägt auch heute noch den Namen der einstigen Siedlung Saigon. Hier befinden sich die günstigen Unterkünfte, die prächtigen Flaniermeilen sowie die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Viele der Gebäude sind im Stil des Neoklassizismus errichtet und europäisch geprägt.

Dong Khoi

Die einstige Flaniermeile der Franzosen, die Rue Catinat, wurde im amerikanischen Saigon zur Amüsiermeile mit Bars und Bordellen. Sie stand für die Freiheit im demokratisch und westlich orientierten Südvietnam. Heute heißt sie Dong Khoi, die Straße des Volksaufstands, und ihr Charme kehrt langsam zurück. Zu den altehrwürdigen Hotels gesellen sich wieder die Restaurants, Cafés, Edelboutiquen, Galerien und Souvenirshops, die wie einst zur Kolonialzeit die dreispurige Straße im Herzen der Stadt säumen.

Die Dong Khoi beginnt am Westufer des Saigon-Flusses. Direkt an der Ecke steht das 1925 erbaute Hotel Majestic, das wahrhaft majestätisch am Ufer des Saigon-Flusses thront. Die Dachterrasse zählt auch heute noch zu den beliebtesten Orten, um einen Drink und eine frische Brise am Nachmittag zu genießen. Die Dong Khoi verläuft in nordwestlicher Richtung über eine Länge von mehr als einem Kilometer, vorbei an der Oper am Lam Son-Platz, die heute als Theater fungiert, unzähligen weiteren Hotels, wie beispielsweise dem ältesten Hotel der Stadt, dem Intercontinental, und endet an der Kathedrale Notre Dame. Diese zählt, ebenso wie die sehr gut restaurierte Hauptpost am gleichen Ort, zu den ältesten und noch am besten erhaltenen Kolonialbauten.

Nguyen Hue

Sie ist ebenfalls eine Prachtstraße der Kolonialzeit. Die Franzosen wollten hier den Champs-Élysées des Ostens aufleben lassen und schütteten einen Kanal zu, um den Boulevard Charner parallel zur Dong Khoi anzulegen. Der Boulevard zählt zu den drei Straßen mit den höchsten Grundstückspreisen. Empfehlenswert bleibt der Besuch während des jährlich stattfindenden Blumenfestivals in der Zeit des vietnamesischen Neujahrsfestes, dem Tet-Fest.

Le Duan-Boulevard

Der Boulevard verläuft schnurgerade vom Wiedervereinigungspalast in nordöstlicher Richtung, am ehemaligen Umerziehungspark vorbei und streift das nördliche Ende der Dong Khoi, direkt hinter der Kathedrale Note Dame, und reicht bis fast an den Saigon-Fluss. Es ist bis heute eine angesehene Wohnadresse. Wo sich früher die pastellfarbenen Kolonialvillen aneinanderreihten, befindet sich heute das Diplomatenviertel. Die Franzosen nannten die von riesigen Tamarindenbäumen gesäumte Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Botanischen Garten nach dem ersten modernen König von Kambodscha, Norodom. Das kommt aus dem Sanskrit und bedeutet bester Mensch – ob das wohl ein Hinweis auf die Anwohner der Straße sein sollte? Wie auch immer, aufgrund der jahrhundertelangen Auseinandersetzungen mit dem Nachbar Kambodscha wollten die Vietnamesen den Namen nicht beibehalten und änderten ihn mehrmals. Aktuell ist sie nach Le Duan benannt, dem ehemaligen Generalsekretär der Arbeiterpartei. Mittlerweile siedeln sich immer mehr 5-Sterne-Hotels entlang des Boulevards an.

Pham Ngu Lao

Diese Straße befindet sich ebenfalls in Distrikt 1 und ist nach General Pham Ngu Lao, dem Nationalhelden aus dem 13. Jahrhundert benannt. Entlang der Straße verläuft ein Park. Gegenüber haben sich die günstigen Unterkünfte für Reisende etabliert. In den engen Gässchen, Alleys genannt, wechseln sich unzählige Minihotels mit kleinen Geschäften und ebenso vielen einheimischen Lokalen ab. Manchmal ist es recht schwierig, die gewünschte Hausnummer in dem Labyrinth aus Gassen zu finden. Das Umfeld ist beinahe genauso unübersichtlich – es wird von einer nicht überschaubaren Anzahl an Reiseagenturen bestimmt. Auch immer mehr westliche Restaurants und Kaffeehäuser sowie Internetcafés lassen sich hier nieder.

Cholon – Cho Lon

Das Chinatown von Ho-Chi-Minh-Stadt liegt im 5. Distrikt und ist über die fünf Kilometer lange Tran Hung Dao mit dem Stadtzentrum verknüpft. Cholon bedeutet großer Markt, und in der Tat gibt es hier einige überdachte Märkte. Der größte unter ihnen ist der Tran Phu An Dong, ein neuerer Markt ist der fast genauso große An Dong II. Von Reispapier über Fische, getrocknete Garnelen und Pilze ist hier alles zu finden, was in der chinesischen Küche verarbeitet wird. Außerdem gibt es alles, was auch moderne Kaufhäusern anbieten, es wird lediglich anders präsentiert und über den Preis verhandelt. Ansonsten finden sich in den Straßen Geschäfte mit traditioneller chinesischer Medizin sowie unzählige Restaurants und Geschäfte mit Waren für den alltäglichen Bedarf, schließlich leben hier mehr als eine halbe Million meist chinesischstämmiger Menschen.

War Cholon Anfang des 20. Jahrhunderts eher noch ein verruchtes Vergnügungsviertel, wo an jeder Ecke Opium zu bekommen war, zog es nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem die Viet Minh und später die Vietcong in das unübersichtliche Straßenlabyrinth von Cholon.

Hier wird Tradition besonders groß geschrieben, denn alle hier lebenden Chinesen haben ihre eigenen Sitten und Bräuche mitgebracht und bis heute beibehalten. Nicht nur die Tempel entsprechen dem jeweiligen Stil der Volksgruppe. Auch ihre Kultur hat auf vielfältige Art hier Einzug gehalten. Friseure arbeiten auf den Straßen und Vogelhändler warten vor den Tempeln auf ihr Geschäft.

Wer möglichst viel der Gotteshäuser sehen möchte, findet diese zwischen dem Binh-Tay-Markt und dem An-Dong-Markt. Entlang des etwa zwei Kilometer langen Spaziergangs stehen acht Pagoden, zwei Kirchen und eine Moschee.

Die Sehenswürdigkeiten in Ho-Chi-Minh-Stadt

Opernhaus – heute das Stadttheater

Direkt am Lam Son-Platz in der Le Loi-Straße steht das gut erhaltene Opernhaus aus der Kolonialzeit. 1899 wurde es gebaut, jahrelang war es der gesellschaftliche Mittelpunkt Saigons. Während des Vietnamkriegs hatte die Nationalversammlung hier ihren Sitz. Seit der Wiedervereinigung 1975 wird es bis heute für Theaterdarbietungen und Tanzvorstellungen genutzt, auch Modeschauen finden hier statt. Gleich daneben befindet sich das älteste Hotel Saigons, das Continental aus dem Jahr 1885.

Hoa Binh-Theater

Gegen das Opernhaus wirkt der Betonklotz des Hoa Binh-Theaters sehr nüchtern und kalt. Dennoch finden hier häufig vietnamesische Musik- und Tanzdarbietungen statt.

Hauptpostamt

Der Besuch lohnt sich. Direkt neben der Kathedrale Notre Dame steht der wunderschön restaurierte Kolonialbau. Das Innere schmückt ein überlebensgroßes Portrait Ho Chi Minhs. Einen Blick wert ist die große historische Karte von Saigon und Cholon sowie deren Verbindungsachse, die Tran Hung Dao-Straße. An der Stahlkonstruktion des Postamtes wirkte auch der Erbauer des Eifel-Turms mit.

Wiedervereinigungspalast

Nordwestlich der Kathedrale Notre Dame steht der Wiedervereinigungspalast in weißer Farbe – eines der Wahrzeichen von Saigon. Früher befand sich der Norodom-Palast auf diesem Gelände, die Residenz des Generalgouverneurs von Indochina während der Kolonialzeit. Als die Kolonialmacht 1954 nach der Niederlage in der Schlacht um Dien Bien Phu ihre Machtansprüche in Asien komplett aufgeben musste, wurde das Gebäude zum Regierungssitz des südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem während des Vietnamkriegs. Doch der Angriff zweier abtrünniger südvietnamesischer Piloten beschädigte 1962 das Bauwerk so sehr, dass es abgerissen werden musste.

1966 entstand an gleicher Stelle der fünfstöckige Unabhängigkeitspalast mit Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Nach der Wiedervereinigung 1975 wurde er umbenannt. Ein Großteil des Palastes ist öffentlich zugänglich, darunter auch das Arbeitszimmer und die Privaträume des Präsidenten, der Konferenzraum sowie die Kommandozentrale. Es gibt geführte Touren inklusive der Besichtigung der Bunkeranlagen. Im Keller wird ein Propagandafilm gezeigt. Das Interieur des Palastes stammt noch aus den 1960-er Jahren und ist durchaus sehenswert, insbesondere im dritten Stock, wo sich die Präsidentenbibliothek und ein riesiger Tanzsaal sowie ein Salon mit einer fassförmigen Bar befinden. Im Palast ist auch das Revolutionsmuseum mit Fotografien und einigem Kriegsgerät untergebracht und hinter dem Gebäude ist der beliebte Cong Vien Van Hoa-Park zu finden.

Rathaus

Die Nguyen Hue ist die Parallelstraße zur Dong Khoi. Am nördlichen Ende befindet sich ein Kolonialbau aus dem Jahr 1901, der früher als Rathaus diente. Heute ist es der Sitz des Volkskomitees und zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt. Korinthische Säulen zieren die ohnehin üppige Fassade. Besonders schön ist das Gebäude auch während der Nacht aufgrund der Illumination. Im kleinen Park vor dem Rathaus steht eine Statue Ho Chi Minhs mit einem Kind im Arm und dient ebenfalls als beliebtes Fotomotiv.

Bitexco Financial Tower

Das bis 2010 höchste Gebäude Vietnams befindet sich im 1. Distrikt und wird als Bürogebäude genutzt. Die 68 Stockwerke verteilen sich auf 265 Höhenmeter. Der Besuch des Skydecks im 49. Stock ist gegen Eintritt möglich. Die Helikopterplattform ist im 52. Stock.

Die Sakralbauten in Ho-Chi-Minh-Stadt

Kathedrale Notre Dame

Die neoromanische Kathedrale wurde zwischen 1877 und 1883 erbaut und zählt zu den bedeutendsten noch erhaltenen Kolonialgebäuden der Stadt. Das rote Backsteingemäuer mit den beiden 40 Meter hohen Türmen ist bereits von weitem in der Dong Khoi sichtbar. Es ist das Zentrum der katholischen Kirche im südlichen Vietnam. Die Kathedrale ist eines der Wahrzeichen der Stadt Saigon. Die Sonntagsmesse wird in Englisch gehalten. Vor der Kathedrale steht eine Statue der Jungfrau Maria auf dem Platz der Pariser Kommune. Hier findet sich auch das restaurierte Gebäude der französischen Staatssicherheit Sûreté aus der Kolonialzeit, dessen Untersuchungsgefängnis berüchtigt war. Rebellen wurden hier inhaftiert, bevor sie auf die Teufelsinseln Phu Quoc und Con Dao verbannt wurden.

Hinter der Kirche befindet sich auf der linken Seite einer der ehemaligen Umerziehungsparks. Große, immergrüne Tamarindenbäume zieren das Areal. Unweit davon entfernt ist der Wiedervereinigungspalast.

Weitere Sakralbauten finden sich im ehemaligen Chinatown Cholon.

Pagode des Jadekaisers – Chua Ngoc Hoang

Die bunteste Pagode in Ho-Chi-Minh-Stadt wurde 1909 von der kantonesischen Gemeinde in Cholon errichtet und ist der höchsten Gottheit des Taoismus geweiht, Ngoc Hoang. Allerdings nicht allein, denn zusätzlich werden hier buddhistische Gottheiten verehrt. Unzählige Skulpturen zieren die Pagode. Neben verschiedenen Buddha-Statuen gibt es Holzschnitzereien und wunderschön verzierte Altäre sowie Wächterfiguren zu entdecken. Im Innenhof ist ein kleiner Teich mit Schildkröten. Aus diesem Grund wird der Tempel auch Schildkrötenpagode genannt. Die Pagode des Jadekaisers zählt zu den bekanntesten Tempeln in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Thien Hau-Tempel

Auch dieser Tempel wurde von den Kantonesen Mitte des 19. Jahrhunderts in Cholon erbaut. Diese Pagode ist der Schutzpatronin der Seefahrer, Thien Hau, geweiht. Nach einer sicheren Fahrt über das Südchinesische Meer gedachten die Flüchtlinge ihr unverzüglich. Ein Gemälde an einer der Innenwände zeigt eine solche Szene, wo Thien Hau gefährdete Schiffe sicher über das Meer geleitet. Der Altar wird von drei hintereinander stehenden Statuen der Göttin geschmückt. Außergewöhnlich sind die vielen Figuren auf dem Dach der Pagode.

Im Inneren versprühen Räucherspiralen an der Decke unablässig ihren Duft, und weitere Malereien verzieren die Wände. In der Regel bringen hier vor allem einheimische Frauen ihre Opfergaben Me Sanh dar, der Göttin der Fruchtbarkeit, und Long Mau, der Göttin der Mütter und Neugeborenen.

An Quang-Pagode

Sie befindet sich in der Van Hanh-Straße im 10. Bezirk und ist der Sitz des Instituts für Dharma-Verkündung und eine Begegnungsstätte für Buddhisten. Einwanderer aus der Region Fukien haben 1948 den ersten Grundstein gelegt und seitdem immer wieder erweitert. Neben einer Bibliothek gibt es ein großes Auditorium sowie eine Druckerei mit Verlag und sogar Räucherkerzen werden vor Ort hergestellt. Auffällig ist bereits das riesige grün-weiße Eingangstor mit der geschwungenen Dachkonstruktion. Im Inneren zieren bunte Reliefs die Wände. Ein Altarraum ist der Göttin der Barmherzigkeit gewidmet und im Garten finden sich beruhigend wirkende Lotusteiche.

Die Pagode ist vor allem aufgrund ihrer großen Anzahl an Dharmalehrern weltweit bekannt. Der Mönch Thich Nhat Hanh gehörte zu den Gründern des Zentrums und ist neben dem Dalai Lama, der wohl bekannteste Buddhist, der seine Werke publiziert.

Nghia An Hoi Quan Pagode

Dies ist ein weiterer Tempel in Cholon, genauer gesagt in der Duong Nguyen Trai. Bereits am Eingang fällt die Begrüßung anders aus. Ein großes, holzgeschnitztes Boot hängt darüber. Außergewöhnlich geht es auch weiter: Aufwendige, meist vergoldete Holzschnitzereien verzieren das Innere der Pagode. Selbstverständlich gibt es auch hier die großen, von der Decke herabhängenden Räucherspiralen mit dem roten Papier, auf dem der Name des zu gedenkenden Ahnen geschrieben steht.

Quan Am-Pagode

Eine weitere Pagode mit angenehmer Atmosphäre in Cholon. Es ist ein sehr beliebter Tempel bei den Gläubigen, vielleicht auch weil hier mehrere Gottheiten verehrt werden. Dieser Tempel wurde von den Fujian-Chinesen gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, die ihn der Göttin der Barmherzigkeit gewidmet haben. Dennoch steht die himmlische Kaiserin A Pho in der Haupthalle.

Beliebt ist auch der Hof hinter der Pagode. Hier werden weitere Gottheiten verehrt. Zwei Statuen der Quan Am, der Göttin der Barmherzigkeit, ragen aus der Menge: eine in einem dunklen Goldton und die Statue, die mit dem Rücken zur himmlischen Kaisern aufgestellt ist. Der künstliche Teich ist von gemalten Motiven des Taoismus umgeben.

Viet Nam Quoc Tu-Pagode

Dieser Tempel in der Duong 3 Thang 2 ist nicht zu übersehen, doch er liegt etwas abseits im 10. Bezirk. Dafür überzeugt seine außergewöhnliche japanischen Architektur mit sieben Stockwerken. Gebaut wurde die Pagode 1963. Am Monatsersten und am Fünfzehnten öffnen sich auch die Pforten zu den oberen Etagen.

Vinh Nghiem-Pagode

Diese buddhistische Pagode befindet sich im 3. Bezirk, in der Nähe der Cong Ly-Brücke, genauer gesagt in der Nam Ky Nghia Khoi-Straße. Die 1964 erbaute Pagode ist eine der größten der Stadt und ähnelt der Viet Nam Quoc Tu-Pagode im Baustil. Allerdings geht der Entwurf auf die Vinh Nghiem-Pagode aus dem 11. Jahrhundert in der Provinz Ba Giang zurück. Dennoch vermischen sich Tradition und Moderne gekonnt zu einem wahrhaft schönen Tempel. Erstmals wurde Beton beim Bau verwendet und damit nicht auf die traditionelle vietnamesische Bauweise gesetzt. Außer der Anbetung Buddhas werden hier noch zwei weitere geistige Führer und Lehrer verehrt: Manjushri, der Bodhisattva der Weisheit und der Literatur sowie Samantabhadra, der Bodhisattva der Güte und Wesensgleichheit. Nach der Anbetung der Gottheiten kann man sich auf dem Tempelgelände im vegetarischen Restaurant Viet Chay stärken.

Xa Loi-Pagode

Die Pagode mit dem auffallend hohen Glockenturm aus beigefarbenen Mauerwerk wurde 1956 im fernöstlichen Stil erbaut. Sie befindet sich in der Ba Huyen Thanh, in der Nähe des Kriegsrelikte-Museums. Im Inneren ist ein vergoldeter Buddha zu sehen und an den Wänden Malereien aus seinem Leben. Außerdem soll eine Reliquie von Buddha hier aufbewahrt werden. Die Pagode spielte im buddhistischen Widerstand gegen das damaligen Regime unter Präsident Ngo Dinh Diem im Jahr 1963 eine wichtige Rolle. Nachdem mehr als 400 Mönche im Tempel festgenommen wurden, kamen einige von ihnen in der Haft zu Tode. Der angesehene 73-jährige Mönch Thich Quang Duc verbrannte sich daraufhin öffentlich an der Ecke Cach Mang Thang Tam und Nguyen Dinh Chieu in Saigon, um dem buddhistischen Protest mehr Gewicht zu verleihen und den Blick der Weltöffentlichkeit auf die Unterdrückung der buddhistischen Bevölkerung Vietnams zu lenken. Eine Stupa zum Gedenken steht an dem Ort des Geschehens und in der Pagode erinnert ein Schrein hinter der Buddha-Statue an den Märtyrer.

Sri Thendayyuthapani

Der hinduistische Tempel mit Ornamenten am Torturm befindet sich im 1. Distrikt, etwas südlich des Hotels Rex in der Ton That Thiep. Eine gelbfarbene Mauer umgibt den 1880 errichteten Tempel, der dem Gott Thendayyutthapani geweiht ist. Weitere Schreine dienen der Anbetung von Shiva und Krishna; der indische Einfluss in dieser Region ist unverkennbar. Noch heute leben 300 Großfamilien in Vietnam, die in diesem Land mit Handel groß wurden.
Anstelle vieler Figuren zieren Flachreliefs mit hinudistischen Gottheiten den Torturm. Das Innere ist mit grünen und weißen Kacheln gefliest. Überall hängen faszinierende Gemälde indischer Politiker, wie beispielsweise Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru. Wunderschön sind die mit bunten Kugeln geschmückte Decke und die Dachterrasse.

Sri Mariamman

Ein weiterer Hindu-Tempel steht in der Truong Dinh. Götterfiguren aus Stein zieren den Gopuram, den Torturm des gelben Tempels. Draußen bieten Händler Räucherstäbchen und Jasminblüten zum Kauf an. Neben der Darstellung verschiedener hinduistischer Götter im Bereich des Hofs werden im Inneren vor allem die Gottheiten Mariamman, Maduraiveeran und Pechiamman verehrt.

Jamia-Moschee

In Ho-Chi-Minh-Stadt existiert eine Moschee von 1935. Diese befindet sich in der Dong Du, in der Nähe des Saigon-Flusses, und ist bereits von weitem sichtbar. Sie besitzt vier Minarette und hat eine blau-weiße Fassade.

Die Museen in Ho-Chi-Minh-Stadt

Historisches Museum

Auf dem Gelände des Zoologischen und des Botanischen Gartens befindet sich das Historische Museum, das aussieht wie eine Pagode. Die Ausstellung gibt Einblicke in die verschiedenen Kulturgruppen, wie die Cham und Khmer, sowie in die ältere Geschichte Vietnams. Neben vielen kunsthandwerklichen Artefakten gibt es auch Buddha-Bildnisse und ein Wasserpuppentheater. Hilfreich ist es, sich vor dem Besuch des Historischen Museums ein wenig in die Geschichte Vietnams einzulesen, denn die Angaben sind meist schlecht ins Englische übersetzt und wurden teilweise leicht kommunistisch „angepasst“.

Ho-Chi-Minh-Museum

Das Drachenhaus Nha Rong wurde 1863 am Saigon-Fluss erbaut. Direkt an der Mündung des Ben Nghe-Kanals befindet sich das Museum, das dem Andenken Ho Chi Minhs geweiht ist. Hier hat er 1911 als Küchenjunge auf einem Schiff angeheuert und kam erst nach 30 Jahren Exil in seine Heimat zurück. Die Ausstellung zeigt in erster Linie persönliche Gegenstände und Fotos von Onkel Ho.

Ho-Chi-Minh-Stadt-Museum

Der ehemals Gia Long genannte Palast befindet sich an der Ecke der Ly Trong und der Nam Ky Khoi Nghia, unweit des Wiedervereinigungspalastes und in der Nähe des Ben Thanh-Markts. Der Bau wurde nach Plänen des Architekten Alfred Foulhoux erstellt und 1890 abgeschlossen. Der barocke Bau mit dem trapezförmigen Garten wurde im europäischen Stil mit orientalischen Einflüssen angelegt. Unter Präsident Diem erweiterte die Regierung den Palast um unterirdische Fluchtwege in verschiedene Stadtteile und installierte eine autarke Stromversorgung. Während des Militärputsches im Jahr 1963 entkam der Präsident durch einen dieser unterirdischen Tunnel nach Cholon, wo er festgenommen werden konnte. In der Ausstellung wird die abwechslungsreiche und interessante Geschichte von Ho-Chi-Minh-Stadt gezeigt.

Kriegsrelikte-Museum

Neben einer ausführlichen Darstellung der verschiedenen Kriege nimmt vor allem der Vietnamkrieg einen großen Teil der Ausstellung ein. Es werden die Auswirkungen des Krieges gezeigt: der Einsatz der Giftgase und seine Folgen, auch die Massenvernichtung ganzer Dörfer – dies ist definitiv nichts für Besucher mit schwachen Nerven.

Im Außenbereich sind Panzer, Hubschrauber, Flugzeuge und andere Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Im Nebengebäude werden die berüchtigten Tiger-Käfige gezeigt, die die Franzosen und Amerikaner für ihre politischen Gefangenen nutzten. Darin wurden bis zu fünf Vietnamesen auf engstem Raum eingepfercht. Das Museum befindet sich an der Ecke der Vo Van Tan und Le Quy Don, in der Nähe des Wiedervereinigungspalastes.

Museum der schönen Künste – Fine Arts Museum

Es werden nicht nur moderne Exponate gezeigt, auch Gemälde vom 7. bis 20. Jahrhundert sind hier zu finden.

Geschichtsmuseum

Das Museum befindet sich im ehemaligen Gebäude der Gesellschaft für Südostasienstudien. Die Ausstellung zeigt Artefakte aus der Bronzezeit, von der Hochkultur der Cham und den Kaiser-Dynastien.

Revolutionsmuseum

In diesem Musem, das im Wiedervereinigungspalast untergebracht ist, sind Fotografien und einige Kriegsgeräte zu sehen.

Die turbulenten Märkte in Ho-Chi-Minh-Stadt

Wer in einem südostasiatischen Land unterwegs ist, sollte nicht auf den Besuch eines der lokalen Märkte verzichten. In Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es dazu gleich mehrere Möglichkeiten:

Benh Thanh-Markt

Er ist der größte der überdachten Märkte, wurde bereits 1914 errichtet und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Mit mehr als 10.000 m² Fläche zeigt sich hier ein nahezu unüberschaubares Angebot – typisch vietnamesisch eben. Von Textilien über Elektroartikel, von Gewürzen bis zum Schmuck wird alles angeboten. Ein Warenangebot, selbstverständlich auch mit Blick auf die Touristen. Er befindet sich direkt am Kreisverkehr, wo die Tran Hung Dao nach Cholon führt.

Nacht-Markt

Nachdem der Benh-Thanh-Markt bereits am Nachmittag seine Pforten schließt, startet ein Nacht-Markt vor den Toren des Ben Thanh-Marktes. Los geht es um 17 Uhr. Dann kann man sich durch die vietnamesischen Köstlichkeiten durchprobieren.

Saigon-Square

In der Nähe des zweithöchsten Gebäudes von Vietnam, dem Bitexco Financial Tower, befindet sich der bei Jüngeren beliebte Saigon-Square. Auf dem Platz werden günstige Waren wie Textilien, Schuhe, DVDs und Uhren angeboten.

Weitere Märkte findet man in Chinatown und Straßenmärkte gibt es insgesamt viele, sie kommen und gehen.

Die grünen Oasen von Ho-Chi-Minh-Stadt

Zoologischer Garten

Der Zoologische Garten ist in der Nähe des Thi Nghe-Kanals, nordöstlich des Stadtzentrums am Ende des Le Duan-Boulevards. Neben allerhand wilden Tieren gibt es einen Vergnügungspark. Nicht erschrecken – auch vor dem Haupteingang fühlt man sich wie auf einem Rummelplatz mit Luftballons. Ebenso haben Asiaten eine andere Vorstellung von artgerechter Haltung wilder Tiere. Bedauerlicherweise scheint der Zoo auch nicht am Vermitteln vom Wissen an seine Besucher interessiert zu sein, deshalb kann man hier auf nervige Besucher treffen, die gegen die Terrarien klopfen und in die Käfige der Raubkatzen Essensreste werfen. Wer zart besaitet ist, sollte auf einen Besuch des Zoos verzichten und stattdessen besser einen der anderen wunderschönen Parks besichtigen. Dennoch lohnt sich auch ein Spaziergang im Zoo mit den über 100 Jahre alten Bäumen und wunderschönen Lotusteichen.

Botanischer Garten

1864 legten ein französischer Tierarzt sowie ein Botaniker den Grundstein für den Botanischen Garten, der mit einer unglaublichen Artenvielfalt an tropischen Pflanzen besticht. Nebenan befindet sich der Zoologische Garten und das Historische Museum.

Cong Vien Van Hoa

Der Cong Vien Van Hoa-Park hinter dem Wiedervereinigungspalast gilt als einer der schönsten in Saigon, ist ein beliebter Sporttreff und gleicht einer grünen Oase der Ruhe inmitten der hektischen Metropole. Tennisplätze, ein Fußballfeld sowie ein Freibad ergänzen den ohnehin schönen Park ideal. Wem nach dem Entspannen noch nach köstlichem Kuchen oder einem starken Kaffee ist, findet an der Südseite des Parks einige gehobene Kaffeehäuser. Warum also nicht einmal die berühmte vietnamesische Kaffeekultur kosten?

Freilichtmuseum – Binh Quoi-Park

Etwas außerhalb des Stadtzentrums, im Bezirk Binh Thanh, ist einer der schönsten Parks der Stadt zu finden, der Binh Quoi-Park. In der Xo Viet Nghe-Straße, direkt am Saigon-Fluss gelegen, erleben Besucher ein vietnamesisches Dorf, das die Traditionen bewahrt und Einblicke in die vietnamesische Kultur erlaubt. Vom Landleben über ein Wasserpuppentheater bis hin zu traditionellen Tänzen und Musik gibt es hier einen Einblick in den vietnamesischen Alltag, sogar echte Wasserbüffel sind zu sehen. Neben Kanu- und Bootsfahrten kann man entspannt angeln und es lassen sich Radtouren im abwechslungsreichen Park unternehmen. Besonders beliebt ist das All-you-can-eat-Buffet am Samstag und Sonntag von 17 bis 20 Uhr mit südvietnamesischen Gerichten.

Dam Sen Cultural-Park

In der Hoa Binh-Straße im 11. Bezirk befindet sich der moderne Vergnügungspark. Neben diversen Sportanlagen und einem Wasserbereich gibt es eine Monorail-Bahn.

Die interessante Umgebung von Ho-Chi-Minh-Stadt

Was bei einem Besuch von Ho-Chi-Minh-Stadt auf jeden Fall nicht fehlen sollte, sind zwei Ausflüge: zum weltbekannten Cu Chi-Tunnelsystem und eine Tour in das einzigartige Geflecht aus Wasserwegen, dem Mekong-Delta. Die Ausflugsdauer in die fruchtbare Reiskammer Vietnams variiert je nach Wahl zwischen einem und fünf Tagen. Man erhält Einblicke in das intelligente Bewässerungssystem für eine optimale Reisernte, über das Leben im Flussdelta und erlebt den Warenhandel auf den schwimmenden Märkten.

Das traurige Kapitel des Vietnamkriegs kann man in den Cu Chi-Tunneln, 70 Kilometer nordwestlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, von einer anderen Seite aus betrachten, nämlich aus der Sicht der ewigen Widerstandskämpfer, der Vietcongs. Ihre gefürchtete Guerillataktik wird hier ausgiebig gezeigt. Ihre Fallen und ihre Vorgehensweise schildern ehemalige Vietcongs selbst. Das Leben in dem fast 200 Kilometer langen Tunnelsystem kann man am eigenen Leib erfahren – dies ist nichts für Menschen mit Platzangst. Abreagieren kann man sich hinterher auf einem Schießstand mit einer AK47, einem M16 oder M60 – natürlich gegen Bezahlung, schließlich waren die Vietnamesen schon immer Meister des Handelns.

Weitere empfehlenswerte Aktivitäten in Ho-Chi-Minh-Stadt

Ganz Mutige können sich einen Motorroller leihen und die Straßen der Stadt auf eigene Faust erkunden, aber Vorsicht: etwas Erfahrung auf Südostasiens Straßen ist dabei von Vorteil. Ruhiger geht es da während einer Bootsfahrt auf dem Saigon-Fluss zu. Wie in Bangkok oder Hongkong laden schwimmende Restaurants zum ausgedehnten Schlemmen am Abend ein.

Wer lieber selbst den Kochlöffel in die Hand nehmen möchte – es werden enorm viele Kochkurse angeboten. Wohl bekomms… Und für die übrige Zeit in der hektischen Metropole ist Entspannen angesagt: Auf der Dachterrasse einer Bar mit einem Cocktail in der Hand den Sonnenuntergang und eine frische Brise genießen, oder die Seele mit einer Wellnessanwendung verwöhnen.

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